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YOUNG Classics - VW Bus T1, T2, T3a

YOUNG CLASSICS – VW Bus T1-T2-T3a
kaufen - pflegen - fahren

Als echter Oldtimer oder frischer Youngtimer ist der luftgekühlte VW Bus in all seinen Spielarten inzwischen ein beliebtes und gesuchtes Sammlerobjekt. Je seltener einzelne Exemplare sind – wie etwa der waschechte Samba-T1 – desto höher klettern inzwischen die Preise für das Kult(ur)-Gut VW Bulli.

Der Delius Klasing Verlag zeigt und erklärt in seinem frischen, besonders hochwertig ausgestatteten Premieren-Bookazine der brandneuen, mono-thematischen Reihe „Young Classics“ die weite, faszinierende Welt des VW Bus. Seine schillernde Geschichte als Lastesel des Wirtschaftswunders, als Familien-Mobil für die Camping-Sommerfrische in Italien, als grenzenlos freies Wohnzimmer der Love & Peace-Generation, als Transporter einer ganzen Epoche tourender Musiker – all diese Facetten beleuchtet Young Classics mit viel Liebe und hilft nebenbei, Typen, Modelle und Motoren chronologisch einzuordnen.

Für alle, die davon träumen, auch einmal einen alten Bulli zu besitzen und zu fahren gibt es ausführliche Kaufberatungen und natürlich auch die Wahrheit darüber, wie sich ein alter Bus heute im Alltag fährt. Tipps zu Pflege und leichten Wartungsarbeiten sind ebenso selbstverständlich wie jede Menge faszinierender Fotos von den weltweit schönsten oder manchmal auch skurrilen Bussen der legendären, luftgekühlten Baureihen T1, T2 und T3a.

Buchinformationen:

  • Verschiedene Autoren
  • YOUNG CLASSICS - VW Bus T1 T2 T3a
  • 166 Seiten, 275 Farbfotos, 16 s/w-Fotos, 7 farbige Abbildungen, 2 s/w-Abbildungen
  • 224 x 289 mm, flexibel gebunden
  • Delius-Klasing-Verlag
  • € 9.90, sFr 14.90
  • ISBN 978-3-7688-3375-2

Kommentar:

Die Erstausgabe des neuen Formats namens Bookazine (abgeleitet aus den beiden englischen Begriffen Book und Magazine) im Rahmen der Reihe "YOUNG Classics - kaufen, pflegen, fahren" widmet sich ganz dem VW-Bus. Nein, nicht ganz, lediglich vom T1 über den T2 zum T3a und dort hört die Betrachtung 1982 auf. Das hat nichts mit der 30-Jahresgrenze zu tun, die 2012 gerissen und die ersten T3 somit offiziell zum Oldtimer wurden, sondern schlicht und ergreifend mit der Tatsache, daß ab diesem Datum Wolfsburg aufgehört hat, in Hannover die Busse mit luftgekühlten Motoren auszustatten. Fortan fuhr der Lastenesel wassergekühlt durch die Lande und fiel daher aus dem Buch.

Doch auch den luftgekühlten Bullis aus der T3a-Reihe wurde nur spärlich Raum eingeräumt. Lediglich in drei Berichten fand der Kantige Berücksichtigung. Einmal, wenn es um die Evolution des Bullis geht, einmal in der Typberatung (welcher Bus paßt zu welcher Persönlichkeit) und letzlich in der Kaufberatung. Gut, diese wurde als "Die etwas andere Kaufberatung" angekündigt, trotzdem fehlen elementare Informationen über die Schwachstellen des Wolfsburgers. Im Grunde genommen erstreckt sich die Kaufberatung über die Unterschiede in der Ausstattung und Motorisierung der Busse, um jedem Interessenten eine Orientierung bei der Wahl zu an die Hand zu geben. Doch was nützt es, wenn ich weiß, daß es den T2 mit 50-PS-Motor und Stahlschiebedach gab, wenn ich vor Ort stehe und keine Kenntnis über die typischen Schwachstellen des Bullis habe. Man mag das lapidar damit abtun, daß der Bulli von jeher ein furchtbarer Roster war und die unteren 20 Zentimeter oftmals nur noch in Fragmenten vorhanden sind. Doch es gibt auch in der Technik Tücken, die es zu beachten gilt. Außerdem besteht der VW-Bus nicht nur aus unteren 20 Zentimetern Blech.

Ebenfalls betrüblich, daß eine wesentliche Botschaft des Buches in vielen Berichten mantraartig wiederholt wird: "Der Bulli ist einen Haufen Geld wert und wird in Zukunft noch viel wertvoller!" Das mag zwar die Spekulanten unter den Oldtimerinteressenten freuen, der gewöhnliche Oldtimerfahrer nimmt's zur Kenntnis und erfreut sich an wesentlich anderen Qualitäten des Oldtimerhobbys!

Jetzt aber genug der Schelte, denn das Bookazine hat auch viel Positives zu bieten.

Nicht nur die Bilder sind bestechend schön und abwechslungsreich, nein auch die im Magazinstil kurz und prägnant gehaltenen Berichte sind kurzweilig zu lesen. Dabei garantieren unterschiedliche Autoren unterschiedliche Erzählstile.

Es fehlen die aufs Wesentliche komprimierten Entwicklungsgeschichten sowohl des Boxermotors als auch des Heft-Protagonisten genausowenig wie eine Anleitung zum Re-Import von Fahrzeugen aus den USA.

Mitten aus dem Leben greifen die Artikel über die Besitzer außergewöhnlicher Exemplare. Da wäre zum Beispiel Markus Brandenburg, der sich einen Traum-Bus aus zwei Exemplaren zusammengebaut hat oder die Geschichte Michael Zinreichs, der seinem Fernweh mit einem T2a-Camper die Sporen gibt. Auch die Anekdoten über Michael Herwigs Odyssee seiner Bus-Restaurierung und Claus Missings Erlebnisse mit dem nur rund 500 mal gebauten T1-Westfalia mit Dormobil-Dach sind absolut lesenswert.

Für die Praktiker unter den Boxermotor-Eignern haben die Heft-Macher noch einen wertvollen Wartungsteil eingeschoben. Mit diesen Anleitungen kann wirklich jeder halbwegs technisch Versierte in Zukunft die Ventile, den Keilriemen und Zündung einstellen sowie die Vorderachse abschmieren und das Öl wechseln.

Berichte über Bullis als Werbeträger, Bullis im Spielzeugmaßstab und den Bulli als Tuning- und Optimierungsobjekt runden das Bookazine ab. Die Auflistung aller technischen Daten des T1, T2 und T3a (nur luftgekühlt), sind Ehrensache.

Fazit: Keine Offenbarung für den eingefleischten Fan und Sammler bereits erschienener Bücher über den sympathischen Niedersachsen, doch als Ergänzung zum Schmökern in Leidens- und Lebensgeschichten anderer zwischendurch durchweg empfehlenswert. Für den Laien in Sachen Bulli hingegen ein guter und preisgünstiger Einstieg in die Materie. (mdr)

Leseprobe:

   
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