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VW-Bus - Eine Hommage an den Kult-Transporter

VW-Bus
Eine Hommage an den Kult-Transporter

Zwischen 1949 und 1967 wurden über 1,8 Millionen T1 gebaut, in den folgenden zwölf Jahren fast 2,5 Millionen T2, und vom hauptsächlich während der achtziger Jahre angebotenen, kantigeren T3 entstanden immerhin noch respektable 1,9 Millionen Exemplare. Volkswagen und seine Anhänger verweisen mit Recht auf den anhaltenden Erfolg der Transporter-Baureihen, und so gehört der Bulli längst in die exklusive Reihe der automobilen Klassiker.

Dieses Buch geht mit zahlreichen seltenen Archivaufnahmen und speziell angefertigten Studioaufnahmen sowie spannenden Hintergrundinformationen auf Spurensuche nach den Anfängen des einzigen Nutzfahrzeugs, das unter der Bezeichnung „Bulli“ als Synonym für ein ganzes Fahrzeugsegment steht – auch wenn es diesen Kosenamen nie offiziell tragen durfte. Erfahren Sie, was dran ist an der Geschichte, dass der niederländische VW-Generalimporteur Ben Pon den Transporter erfand, wie der Umzug der Produktion von Wolfsburg nach Hannover erfolgte und wann es die ersten Allrad-Transporter gab.

Ein Sonderkapitel behandelt die beliebten Camperausführungen, die die Hippies nach Woodstock und rüstige Rentner an die Algarve brachten und immer noch bringen.

Bibliographische Angaben:

  • Richard Copping
  • VW-Bus - Eine Hommage an den Kult-Transporter
  • 150 Seiten, 131 S/W- und 135 Farbfotos
  • 255 x 255 mm, gebunden mit Schutzumschlag
  • Heel-Verlag
  • € 29.95
  • ISBN 978-3-95843-300-7

Kommentar:

Die Begeisterung für den landläufig "Bulli" und im Werksjargon schnöde Volkswagen Transporter genannten Fahrzeugs ist auch im Erscheinungsjahr dieses Buches, 2016, ungebrochen. Verkaufs- und Auktionserlöse im mittleren fünfstelligen Eurobereich sind keine Seltenheit, sondern Normalität. Den ersten Preis des am teuersten verkauften Exemplars kann sich das Volkswagen Sondermodell, auch unter dem Namen "Samba" bekannt, ans imaginäre Revers heften, denn Ende 2014 wechselte ein 1955er-Modell für 190000 EUR (Quelle: Auctionata) den Besitzer. Im Windschatten des begehrten Modells der ersten Serie, des sog. T1 (Bauzeit 1949-1967), segeln seit geraumer Zeit auch die Nachfolgemodelle T2 (1967-1979) und der kantige T3 (1979-1992), der durch den Einsatz eines wassergekühlten Boxermotors eine Zäsur mit sich brachte. Die endgültige Abkehr des luft- und wassergekühlten Antriebskonzepts mittels Boxermotor im Heck beschrieb der T4, der aufgrund dieser Abkehr im Buch nicht mehr berücksichtigt wird.

Das Buch wird seinem Titel gerecht, denn Richard Copping hat eine liebenswerte Hommage an den sympathischen Niedersachsen verfaßt und das, obwohl er eigenen Angaben zufolge nie ein solches Gefährt besessen hatte. Besessen ist er bis heute jedoch von seiner glühenden Verehrung für den Lastesel des Wirtschaftswunders, die sich in gut recherchierten und profund formulierten Texten Bahn bricht.

Dies macht das Lesen des Buches zum kurzweiligen Vergnügen. Hier ist kein trockener Chronist am Werk gewesen, der uns sattsam bekannte Informationen, Zahlen, Bilder um die Ohren schmettert. Hier schreibt der Fan für den Fan und dies in einer Professionalität, die Freude bereitet.

Zeitgenössische Bilder aller Lebenslagen geben einen charmanten Einblick in den gesellschaftlichen Alltag und das Arbeitsleben des Transporters. Es wird deutlich, wie sehr die Nachkriegsbevölkerung auch von der Leistungsfähigkeit dieses anfangs mit asthmatischen 24,5 PS bestückten Stücks Blech abhing. Sehenswert: Die eigens für das Buch professionell und großformatig abgelichteten Bullis aktueller Besitzer. Ob Samba, Krankenwagen oder Pritsche. Sie alle kommen zu verdienten Ehren.

Etwas Statistik darf sein und erhöht den Infoirmationsgehalt. So werden in farbig hinterlegten Kästen an unauffälliger Stelle Produktions- oder technische Daten aufgelistet. Wobei allerdings der T1 hierbei am umfangreichsten berücksichtigt wird. Die zahlreichen Änderungen, die dieser im Laufe seiner 17-jährigen Bauzeit (offizieller Serienbeginn war am 08.03.1950) erfahren hat, sind am Ende des Kapitels aufgelistet. T2 und T3 müssen sich mit weniger Raum begnügen, werden dennoch nicht unter Wert verkauft.

Abgeschlossen hat der Autor das Buch mit einer raumgreifenden Würdigung der Wohnmobilaus- und aufbauten, die den Transporter beinahe von Anfang an begleitet haben. Das Stichwort ist Westfalia, als bekanntester Ausstatter. Doch auch ausländische Anbieter finden Gehör.

Das Buch ist eine aufschlußreiche Reise durch die nunmehr 67-jährige Erfolgsgeschichte des VW-Busses, der seinen Siegeszug der Legende nach dem niederländischen VW-Importeur Ben Pon verdankt und durch das Engagement der britischen Besatzungsbehörden erst möglich wurde. Prädikat: lesenswert. (mdr)

   
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