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Mein Traum ist länger als die Nacht

Mein Traum ist länger als die Nacht
Wie Bertha Benz ihren Mann zu Weltruhm fuhr

Er hat das Wissen, sie ist die treibende Kraft. Wenn er verzweifelt, drängt sie vorwärts: Bertha Benz.

Die erste Frau der Welt, die sich wagemutig in einen neu entwickelten, pferdelosen Straßenwagen setzt und losfährt. Angela Elis erzählt die Lebensgeschichte der beiden Autopioniere: lebendig, klug und unterhaltsam.

Die erste Begegnung mit Carl Benz verändert ihr Leben. Bertha Ringer verlässt ihr gutbürgerliches Elternhaus und tauscht es gegen ein beschwerliches Leben auf dem Fabrikgelände. Ihr gesamtes Erbe gibt sie ihm, damit er seine Lebensträume verwirklichen kann. Waren es auch ihre?

Die Biographie von Bertha und Carl Benz ist eine außerordentliche deutsche Geschichte, die in den Revolutionsjahren des 19. Jahrhunderts beginnt, von den Errungenschaften der Industrialisierung und der Beschleunigung des Lebens erzählt und im Zweiten Weltkrieg tragisch endet. Aber mehr noch ist es die Geschichte einer Liebe, in der Träume stärker sind als die Realität und deshalb alle Nächte des Zweifels überdauern.

Buchinformationen:

  • Angela Elis
  • Mein Traum ist länger als die Nacht - Wie Bertha Benz ihren Mann zu Weltruhm fuhr
  • 352 Seiten mit Fotos
  • gebunden im Schutzumschlag
  • Hoffmann und Campe Verlag
  • € 20.00, sFr 34.90
  • ISBN 978-3-455-50146-9

Kommentar:

"Das wird sicher ein dünnes Buch, da gibt es nicht viel", wird Jutta Benz im Nachwort der Autorin zitiert, als diese mit ihr über das Buchprojekt sprach.
Gottlob behielt Jutta Benz, die Urenkelin von Carl Benz nicht Recht! Es wurde ein rund 340 Seiten starkes Werk, das mir höchste Hochachtung vor Angela Elis abringt.

Manche mögen einwenden, es handle sich ja um eine Romanbiographie und die Handlung somit sicher zu einem wesentlichen Teil frei interpretiert. Das mag zwar sein, doch die historischen und sehr gut recherchierten Fakten bleiben trotzdem. Und um diese hat Angela Elis eine detailreiche, teils fesselnde, manchmal zu Tränen rührende aber schlußendlich zauberhafte Geschichte über eine Frau niedergeschrieben, ohne die Carl Benz seinen Traum vom pferdelosen Wagen niemals hätte verwirklichen können. Intensiv beschreibt die Autorin das Ringen von Bertha Benz um Anerkennung für ihren Mann und für seine Taten. Es ist eine Geschichte voller Ängste und Verzweiflung, die sich aber am Ende in einen verdienten Triumph wandeln. Beginnend mit der ersten Fernfahrt der Welt in einem selbstfahrenden Automobil, durchgeführt von einer willensstarken Frau. Einfühlsam und mit großem Vorstellungsvermögen beschreibt Angela Elis die Romantik des ersten Zusamentreffens; die anfängliche Skepsis der Schwiegereltern; die Vision des jungen Ingenieurs, dem "Mangelwesen Mensch" mit einem pferdelosen Wagen das Leben zu erleichtern; sie beschreibt den Spott und den Hohn der Mitmenschen sowie die hohen Auflagen der Obrigkeit, die Carl Benz widerfahren, als ihm der Geniestreich endlich gelingt und es darf die Tragik der Gutgläubigkeit der Benzens nicht fehlen, die allzuoft dem verführerischen Geschwätz von Unternehmern auf den Leim gingen, die entgegen salbungsvoller Worte nichts anderes wollten, als die technische Begabung von Carl Benz an sich zu binden und auszunutzen, seine große Vision jedoch gänzlich ignorierten, was mehrmals zur bitteren Armut der Familie Benz führte. Bis zur Glorie, die wir über Carl Benz kennen, ist es ein steiniger und weiter Weg gewesen. Beim Lesen fühlt man sich, ganz dem Wahlspruch eines Fernsehsenders folgend: Mittendrin, statt nur dabei!

Was mir ergänzend außerordentlich gut gefallen hat ist der Umstand, daß das Buch in lupenreinem Deutsch geschrieben ist und Angela Elis auf Anglizismen vollständig verzichtet hat. Ganz dem Zeitgeist geschuldet, in welchem sich die Geschichte abspielt.

"Mein Traum ist länger als die Nacht", schon alleine der Titel ist es wert, einmal innezuhalten und über diese Worte nachzudenken, ist ein längst fälliges Buch über eine Frau, die niemals aufgab, wenn auch das Leben an der Seite von Carl Benz genügend Anlässe dafür bot, und die die Triebfeder für den Mann war, der sein Genie ohne ihre Hilfe niemals hätte in dem Maße entfalten können, wie wir es heute wahrnehmen.

Das Buch ist nicht nur eine Hommage an eine bemerkenswerte Frau, sondern auch ein stiller Appell an jeden einzelnen, an den eigenen Träumen festzuhalten. Aufgrund des Stils der Romanbiographie ist das Buch nicht nur für Autobegeisterte lesenswert. Eine Leseprobe finden Sie hier. (mdr)

   
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