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Motorlegenden - Vespa

Motorlegenden - Vespa

Die Vespa war von Anfang an weit mehr als ein preiswertes Transportmittel. Der Motorroller aus Pontedera brachte mit der gewonnenen Fahrfreiheit ein neues Lebensgefühl der Jugendlichen zum Ausdruck und wurde bald zur Kultmarke über Italiens Grenzen hinaus.

Zahllose Prominente begeisterten sich ebenso dafür, egal ob Audrey Hepburn, Ursula Andres, John Wayne, Brad Pitt oder James Dean, nicht zu vergessen, die britische Mod-Szene in den 1960er Jahren! Motorlegenden. Das Buch bietet ein breites, buntes und kultiges Kaleidoskop mit viel Zeitkolorit und Lifestyle rund um den trendigen Motorroller aus Italien.

Bibliographische Angaben:

Kommentar:

Dieses Buch ist ganz anders als jene, die man sonst über die Vespa kennt. Üblicherweise folgen die Vespa-Veröffentlichungen den immer gleichen Schemata: entweder sind sie Firmenchronik Piaggios oder listen, einem Typenkompaß gleich, alle jemals gebauten Varianten des Kultrollers aus Pontedera inklusive technischer Daten, auf.

Hier geht's um etwas ganz Anderes: hier dreht sich alles um das Lebensgefühl, das der norditalienische Roller verströmt. Es geht um die Jugend und um Subkulturen. Es geht um den Einfluß, den das sympathische Vehikel auf die Gesellschaft hatte und noch immer hat. Dazu spielt sich das alles weitgehend in England ab.

Dabei nimmt die Auseinandersetzung der vespaliebenden Mods gegen die motorradfahrenden Rocker der 60er-Jahre erheblichen Raum ein. Deren musikalische Vorlieben werden genauso beleuchtet wie die damalige Mode und das gesamte gesellschaftliche Umfeld, dabei jedoch nie das Fahrzeug aus dem Blick verlierend, um das es im Buch stets gehen soll: die Vespa. Sie begleitet alle gesellschaftlichen Protagonisten durch Raum und Zeit.

Die verwendeten Bilder, gottlob nicht nur aus dem Firmenarchiv Piaggios sondern auch aus Zeitschriften, Illustrierten oder Privatarchiven entnommen, zeichnen ein wunderbares Zeitportrait der aufruhrbehafteten 60er- und 70er.

Diese Zustandsbeschreibung einer beinahe schon vespahörigen Teil-Gesellschaft Englands in den 60er- und 70er-Jahren ist so unterhaltsam wie lehrreich. (mdr)