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Volkswagen Käfer - Limousinen 1938-2003

Volkswagen Käfer
Limousinen 1938-2003

Den VW Käfer kennt jeder. Diese Motor-Legende wurde über 20 Millionen Mal weltweit verkauft. Robust, zuverlässig und für alles zu gebrauchen, wurde der Käfer zum Symbol für das deutsche Wirtschaftwunder – und ein Fahrzeug, dessen Erfolg in der Automobilgeschichte einmalig ist.

Die bis 2003 gebauten Heckmotor-Krabbler eroberten sich einen eingeschworenen Fankreis – an diesen richtet sich diese Weiterentwicklung des Tyko-Konzeptes, das auf 128 handlichen Seiten die einzelnen Limousinen-Baureihen im Detail erklärt.

Buchinformationen:

Kommentar:

Er ist laut Statistik der beliebteste Oldtimer und führt auch unangefochten die Klassikerzulassungen an: Der Käfer. Ein Automobil, dessen Siegeszug nach dem Zweiten Weltkrieg begann und die Idee und Vision des größten Tyrannen und Verbrechers des 20. Jahrhunderts posthum Wirklichkeit werden ließ, denn der Käfer wurde tatsächlich zum Volkswagen im ureigenen Sinne, denn er wurde der Wagen fürs Volk. Jeder fuhr dieses klassenlose Automobil - vom Professor zum Studenten. Von Adolf Hitler ersonnen und von Ferdinand Porsche konzipiert, ahnte nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches niemand, daß sich ausgerechnet dieses Relikt der nationalosozialistischen Diktatur durchsetzen würde, das als KdF-Wagen (angelehnt an die Arbeiterorganisation "Kraft durch Freude") ihren Anfang nahm

Nicolas Rosenow nimmt den Leser mit seinem Buch auf die Reise. Allerdings nicht durch die Käfergeschichte, gibt es doch Bücher darüber mehr als genug. Er nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Veränderungen, die der Käfer im Laufe seines langen Lebens erfahren hat.

Dazu unterteilt der Autor seine Ausführungen in zwei Teile. Der erste Teil beschreibt insgesamt sechs Grundformen des Käfers. Dazu beginnt Rosenow beim Brezelkäfer und endet bei der Grundform 7, dem südafrikanischen VW 1600 S, respektive "Superbug". Dazwischen kommen, reich bebildert, u.a. der "Ovali", der "Dickholmer", u.a.m. zu Ehren. Der zweite Teil indes beschäftigt sich mit den signifikanten Detailänderungen der Modelljahre 1938-2003. Die Betonung liegt dabei auf "signifikant", da es schlicht unmöglich ist, jede noch so kleine Änderung am Käfer aufzuzeichnen. Dazu wurde das Auto im Laufe seines langen Lebens schlicht viel zu oft und zu umfangreich modifiziert, was man dem Fahrzeug oft nicht angesehen hat. Modelljahr um Modelljahr listet Rosenow die Änderungen an Karosserie, Innenausstattung und Technik auf. Für Käferrestauratoren eine enorme Hilfe, um sich an den Originalzustand des Restaurierungsobjektes zu ranzutasten. Leider ist dieses Kapitel nicht so umfangreich bebildert wie das vorige, so daß manche Modifikation ohne visuellen Eindruck bleibt. Beispielhaft sei die Verlegung der Rückleuchten beim Ovali des Modelljahrgangs 1956 erwähnt, die ab 01.08.1955 um sechs Zentimeter nach oben versetzt wurden. Der optische Unterschied vorher/nachher ist frappierend, wird jedoch in natura oft nicht wahrgenommen, so daß vor allen Dingen Hobbyrestauratoren aufgrund der modellübergreifenden Ersatzteile Gefahr laufen, einen späteren Kotflügel zu verwenden und damit die Rückleuchten bei frühen Ovalkäfern versehentlich zu weit nach oben anzusetzen.

Der Anhang wiederum ist für Statistiker von Interesse. Von der Zuordnung der Motorkennbuchstaben zur Motorleistung und dem Verwendungszeitraum abgesehen, bei der sich wiederum Käferschrauber angesprochen fühlen dürften, offenbart uns das Buch Produktions- und Absatzzahlen sowie Produktionsstandorte. Analog dazu gibt es eine Tabelle mit Käfer-Neuzulassungen und Exportzahlen für die USA, unterteilt in Limousine und Cabriolet für den Zeitraum 1948-1989.

Ein kleines aber feines Buch zur Käferevolution, konzeptionell angelehnt an die bewährte Reihe "Typenkompaß" aus demselben Verlag, jedoch etwas hochwertiger umgesetzt, und ein problemloser Kauf für alle Käfer-Enthusiasten, die den sympathischen Krabbler gerne etwas genauer kennenlernen möchten. (mdr)