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Mercedes-Benz 300 & 600 - Staatslimousinen 1951-1981

Mercedes-Benz 300 & 600
Staatslimousinen 1951-1981

Die großen Mercedes-Limousinen waren schon vor dem Krieg der Inbegriff des Luxus, das galt für die Nachkriegsjahre erst recht: Der 300d, der Adenauer-Mercedes, wurde zu Deutschlands erster Staatslimousine und der Mercedes 600, 1964 vorgestellt, das Gefährt der Wahl für Promis, Päpste, Scheichs und Magnaten – zumal in der Pullman-Ausführung.

Keine andere Baureihe von Mercedes-Benz oder von Mitbewerbern hat jemals einen derart hohen Nimbus erreicht wie diese Staatslimousinen aus dem Schwäbischen. Eine echte Bereicherung der Schrader-Typen-Chronik-Reihe.

Buchinformationen:

Kommentar:

Den sog. "Großen Mercedes" haftete schon immer der Hauch des unerreichbaren an. Vor dem Zweiten Weltkrieg beispielsweise eindrucksvoll durch das Modell 770 unter Beweis gestellt. Es war das Fahrzeug der Könige und Kaiser.

Diese Tradition hat der Stuttgarter Autobauer nach dem verheerenden Krieg mit den Modellen 300 und 600 würdig weitergeführt. Ungezählte Staatsmänner und gekrönte Häupter haben in der Nachkriegszeit in den bequemen Fauteuils dieser Luxuslimousinen Platz genommen. Nach dem 600er baute Mercedes keine vergleichbare Limousine mehr. Von dem Ausrutscher und der kurzen Episode mit dem wiederaufgelegten Namen "Maybach" einmal abgesehen.

Konzeptionell unterschieden sich jedoch beide Baureihen grundlegend voneinander. Während der 300er über einen separaten Rahmen verfügte, wurde der 600er selbsttragend ausgeführt. Verzögerte der 300er noch mittels Trommeln, so waren im 600er Zweikreis-Scheibenbremsen dafür zuständig, den je nach Ausführung ab 2600 Kilogramm wiegenden Koloß in kürzester Zeit zum Stehen zu bringen. Der 300er kam noch in konservativer Vorkriegsanmutung daher, während der 600er die eher nüchterne doch elegant-moderne Formensprache der kurz darauf erscheinenden S-Klasse der Baureihe W108 vorwegnahm.

Doch das sind beileibe nicht die einzigen Fakten, die das Buch dem Leser preisgibt. Es ist unnötig zu erwähnen, daß sämtliche technischen Daten zur Verfügung gestellt werden. Auch geizt das Buch nicht mit Fotos. Im Gegenteil, denn nicht nur der Abschnitt mit den Modellautos fällt durch seine reiche Bilderfülle angenehm auf. Zeitgenössische Fotos gibt es zuhauf und auf allen wurden die 300er oder 600er, teils detailreich, angenehm unaufdringlich in Szene gesetzt.

Ansonsten erzählt Cajetan Sacardi in bewährter Schrader-Typen-Chronik-Manier die Entstehungsgeschichte der beiden Hauptakteure in nicht allzu ausschweifender Weise ohne eine Baureihe beim 300er auszusparen.

Die Kapitel im einzelnen:

(mdr)