Drucken
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Rating 0.00 (0 Votes)

Stars & Sportscars

Stars & Sportscars
Gentleman-Racer, Jetset, Rennsportadel

Dieser Bildband gibt einen exklusiven Einblick in die aufregendste Ära der Motorsportgeschichte. Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn hat die Gunst der Stunden genutzt und ihre Kamera für sie sprechen lassen. Am richtigen Ort, zur richtigen Zeit. Mit dem perfekten Gespür für den Augenblick und die Komposition.

Das Ergebnis: großformatige Rennsportfotografien aus den 1950er-, 60er- und 1970er Jahren, Zeugnis und Zeitdokument zugleich. Denn die Fürstin verstand es, die Stimmung einzufangen und zugleich festzuhalten – inmitten des VIP-Bereichs und auch abseits der Rennstrecken.

Nach einem spannenden Gespräch mit der Fürstin über die Fotografie genießt der Betrachter ganz ungesehene Einblicke auf die großen Rennstrecken dieser Welt und die Prominenz bei den Rennen: vom Nürburgring bis Spa, von Monza bis zur Mille Miglia. Das opulente Bildwerk schließt mit einem sehr persönlichen Blick ihres Sohnes Peter Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn auf die Arbeit seiner Mutter.

Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn wurde 1919 in Salzburg geboren. „Manni“, wie sie liebevoll in Prominentenkreisen genannt wird, ist eine Ur-Ur-Ur-Enkelin der österreichischen Kaiserin Maria Theresia. Die Fotografin hat seit fast 50 Jahren als Gesellschaftsexpertin die internationale Prominenz fotografiert. Dazu gehörten Hollywood-Größen wie Steve Martin, Dennis Hopper und Arnold Schwarzenegger ebenso wie die Stardirigenten Leonard Bernstein und James Levine, Staatsoberhäupter, Minister sowie Wirtschaftsbosse wie zum Beispiel Henry Ford oder Zigarrenlegende Zino Davidoff.

Buchinformationen:

Kommentar:

Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein hat viel erlebt. Dies wird beim Druchblättern des Buches, das als Bildband aufgelegt wurde, mit jeder Fotografie immer offenbarer. Stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein dürfte ihr allerdings nicht schwer gefallen sein. Sie war prominent und sie hatte die richtigen Kontakte. All das blieb den ambitionierten Hobbyfotografen dieser Zeit verwehrt. Dennoch: gerade wegen der guten Kontakte hatte sie Gelegenheit Bilder zu schießen, die uns nun Jahrzehnte später zutiefst erfreuen dürfen.

In der lesenswerten Einleitung verrät uns die Fürstin Dinge, die man in Adelskreisen eher nicht vermutet hätte: Mangel an Geld und das jahrelang vergebliche Flehen um einen Fotoapparat beispielsweise. Sie erzählt jedoch auch von Tugenden wie Disziplin oder der richtigen Pflege von Freundschaften.

Das Fotografieren hat sich Fürstin zu Sayn-Wittgenstein selbst beigebracht. Stets unter der Prämisse, daß Bilder teuer seien und sie kein Geld verschwenden solle, indem sie sich genau überlege was sie fotografieren wolle. Dementsprechend skeptisch schielt die Grand Dame in Richtung digitale Fotografie, bei der scheinbar wahllos geknipst wird, was das Zeug hält.

Das Buch beinhaltet eine ganze Reihe Motorsport-Szenen, die das Herz der Automobilisten höher schlagen lassen dürfte. Doch, offengestanden, weit interessanter und sehenswerter finde ich die persönlichen und teils intimen Momente, die die Kamera festgehalten hat. Dazu zählen die zahlreichen Portraitbilder von Verwandten, Rennfahrern und Freunden. Die Gesichtsausdrücke sind offene Bücher, aus denen es zu lesen lohnt, die Situationen ungemein faszinierend.

Exzellent die Aufnahme eines Unfalls mit einem Brezelkäfer, in welchen die Fürstin involviert war. Der Käfer liegt zerknittert auf dem Dach, daneben steht, wie ein Geist, ganz in weiß gehüllt, Prinzessin Clementine von Croy. Für mich eines der schönsten Motive des ganzen Buches.

Den Schlußpunkt setzt Sohn Peter Prinz zu Sayn-Wittgenstein mit einer persönlichen Rückschau und Hommage an seine Mutter, in diesem durchgehend zweisprachig (deutsch-englisch) gehaltenen Buch. (mdr)

Leseprobe:

Stars & Sportscars - Gentleman-Racer, Jetset, Rennsport-Adel